Informationen geprüft und erstellt in Kooperation mit der Biochemikerin Dr. Sarah Schunter aus München.
Informationen geprüft und erstellt in Kooperation mit der Biochemikerin Dr. Sarah Schunter aus München.
Im Idealfall sollte sich ein Sonnenschutzprodukt regelmäßig verbrauchen, zum Beispiel wenn Sonnencreme fester Bestandteil deiner Hautpflegeroutine ist. Auch nach dem Sommerurlaub sollte von deinem Sonnenschutz bestenfalls nicht mehr viel übrig sein. Denn für den optimalen Schutz deines Körpers vor UV-Strahlen brauchst du verhältnismäßig viel Sonnencreme. Eine leere Sonnencreme-Tube am Ende des Urlaubs ist also ein Zeichen dafür, dass du ausreichend Sonnenschutz verwendet hast (mehr zu den korrekten Auftragsmengen liest du hier).
Wer nach dem Sommer dennoch etwas Sonnencreme übrig hat, muss diese nicht automatisch wegwerfen – in einigen Fällen kannst du deine Sonnencreme noch weiterverwenden. Dazu muss die Sonnencreme allerdings kühl und trocken gelagert werden. Da sich Sonnencreme aber viel häufiger in der Strandtasche findet, leidet die Haltbarkeit durch Hitze und Sonnenlicht.
Dies ist übrigens auch der Grund, weshalb Sonnencremes gut konserviert sein sollten. Denn Konservierungsstoffe grenzen das Wachstum von Mikroorganismen ein. Zudem schützt die Konservierung die Formulierung der Creme, sodass sich die enthaltenen Bestandteile nicht auftrennen oder anderweitig verändern.
Korrekte Lagerung und eine zuverlässige Konservierung tragen maßgeblich zur Haltbarkeit von Sonnencreme bei.
Sonnencremes haben ein Verfallsdatum, doch nicht immer wird es auf der Verpackung auf den ersten Blick ersichtlich. Eine allgemeine Empfehlung lautet, Sonnencreme nach dem Öffnen nicht länger als ein Jahr zu verwenden und nach dem Sommer zügig zu entsorgen. Interessant ist dabei, dass das nicht unbedingt daran liegt, dass die enthaltenen UV-Filter nicht mehr wirksam sind. Tatsächlich schützen die meisten Sonnencremes auch nach einem Jahr noch gegen UV-Strahlung, denn viele UV-Filter sind sehr robust. Doch je länger eine Sonnencreme geöffnet ist, desto eher nimmt die Schutzleistung mit den Jahren ab – es liegt auf der Hand, dass eine 3 Jahre alte Creme sicherlich nicht mehr denselben Schutz wie ein frisches Produkt bietet.
Während UV-Filter nach einem Jahr meist noch wirksam sind, sind die ebenfalls in Sonnencremes enthaltenen Bestandteile wie Öle oder Fette weitaus anfälliger und können verfallen. Wenn Öle oder Fette unter Hitze oder falscher Lagerung ranzig werden, lässt sich das häufig anhand einer veränderten Textur oder einem unangenehmen Geruch der Sonnencreme erkennen. Spätestens wenn sich auch noch die Farbe geändert hat, sollte das Produkt entsorgt werden.
Wer nicht Buch über seinen Kosmetikprodukte führt oder sich nicht auf seine Sinne verlassen möchte, wirft einen Blick auf die Produktrückseite. Die folgenden Angaben verraten, wie lange ein Kosmetikprodukt oder eine Sonnencreme theoretisch haltbar ist:
Abgelaufene oder ranzige Sonnencreme kann Hautirritationen oder Ausschlag verursachen. Hier kommt es individuell auf den Hauttyp (empfindliche Hauttypen reagieren häufiger) sowie die in der Sonnencreme enthaltenen Inhaltsstoffe an. Ähnliches gilt auch bei der Antwort auf die Frage, ob abgelaufene Sonnencreme krebserregend ist.
Für die meisten Sonnencremes ist es auszuschließen, dass diese nach dem Ablaufen ein krebserregendes Potenzial aufweisen. Doch es gibt Studien, die einen Zusammenhang zwischen dem UV-Filter Octocrylene beziehungsweise dessen Abbauprodukt und einer potenziellen krebserregenden Wirkung aufzeigen.
Octocrylene ist zunächst einmal ein günstiger und gut wirksamer UV-Filter, der in Kombination mit weiteren UV-Filtern einen robusten Schutz gegen UV-Strahlung erzielen kann. Doch in überalterten oder falsch gelagerten Produkten kann Octocrylene mit der Zeit zu Benzophenon umgebaut werden. Benzophenon ist ein bekannter Schadstoff, der in Tierversuchen im Zusammenhang mit der Entstehung von Krebs steht und für den Menschen möglicherweise krebserregend ist. Wie immer gilt: die Dosis macht das Gift. Octocrylene-haltige Sonnencremes können trotzdem genutzt werden, sollten aber unbedingt frisch sein und nicht aus dem Vorjahr stammen.
„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.